Nach einem ungenügenden und durchwachsenen Auftritt in den vorangegangen Spielen, setzen die UHT Tornados mit einem hart erkämpften 6-4 Sieg gegen den bislang ungeschlagenen Leader UHC Lok Reinach ein Ausrufezeichen.
Nachdem die Tornados in den ersten Spielen der Saison über Erwarten konkurrenzfähig agierten (der Frutigländer berichtete), folgte im Heimspiel gegen Hornets R.Moosseedorf Worblental ein empfindlicher Rückschlag. Sang und klanglos unterlagen die Frutiger mit 1-7 der Equipe aus dem Berner Mittelland, einem Team, dass sich vermeintlich in Schlagdistanz befinden sollte. Mit dieser Niederlage wurde die junge Equipe jäh daran erinnert, dass in dieser Liga ohne bedingungslosen Einsatz kein Blumentopf zu gewinnen ist. Angesichts dessen mutete die 3-7 Heimniederlage gegen das Spitzenteam aus Konolfingen wie ein Schritt in die richtige Richtung an. Nach einem frühen Rückstand konnten sich die Frutiger auffangen und das Geschehen ausgeglichen gestalten. Letzten Endes wog die 0-4 Hypothek aus dem ersten Drittel jedoch zu schwer und die drei erzielten Tore waren in erster Linie Resultatkosmetik.
Im Kollektiv nahe am Leistungslimit
Im dritten Heimspiel de suite wirkten die Tornados von Anfang an auffallend konzentriert und agierten schon fast unheimlich stilsicher und effizient. Während der neutrale Zuschauer den Eindruck nicht loswurde, dass der UHC Lok Reinach den Gastgeber aus Frutigen zu Beginn unterschätze, schossen Yannick Frei, Daniel Rösti und Mischa Müller das Heimteam noch im ersten Drittel mit 3-0 in Front. Nach dem ersten Drittel und einer Pausenpredig vom Trainer war die Lok unter Zugzwang und prompt übernahmen die Tabellenführer aus Reinach zunehmend das Zepter. Es war jedoch der Frutiger Mischa Müller, der zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt mit dem 4-0 seine persönliche Doublette verbuchte und den Frutigern somit ein komfortables Polster ermöglichte. Die nun wie verwandelt spielenden Tabellenführer erzielten knapp vor Spielhälfte ihr erstes Tor und scheiterten bis zum zweiten Pausentee wiederholt an Torhüter Bühler und seinen Vorderleuten, die leidenschaftlich Schüsse blockten und gewiss keinen Zweikampf scheuten. Die Tornados ihrerseits schlugen in der 36. Minute kaltblütig zu, als Stefan Berger einen Freistoss zum 5-1 verwertete und mit einer der mittlerweile seltenen Chancen den alten 4-Tore-Abstand wieder herstellte.
Das Schlussdrittel begann, wie der vordere Abschnitt aufgehört hatte: Dauerdruck durch Reinach, unermüdliche Defensivarbeit von den physisch robusten Tornados. Einziger Unterschied: der UHC Lok Reinach fand auf einmal die Lücken und schoss rasch zwei Tore. Der Frutiger Headcoach Jürg Schärer reagierte umgehend und nahm bereits beim 2-5 sein Timeout. Das Spiel stand nun auf Messers Schneide. Noch ein Tor zum 4-5, und die Frutiger müssten am Ende vielleicht doch noch einer verpassten Chance nachtrauern. Doch soweit sollte es nicht kommen. Dem unermüdlichen Kämpfer Adrian Schranz war es vorbehalten, mit einem souverän verwandelten Konter das 6-3 zu erzielen und das Spiel somit zu entscheiden. Die Erleichterung auf Seiten der Frutiger war gross, bedeutete der unerwartete Sieg nämlich nicht bloss drei Punkte, sondern die Bestätigung, dass der zuweilen abgedroschen anmutende Satz „mit Kampfgeist und der richtigen Einstellung ist alles möglich“, mehr ist als eine leere Worthülse.
Torhüter Bühler war gegen den Leader jederzeit ein sicherer Rückhalt